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Lösen Probiotika Histamin aus?

Menschen mit einer Histaminintoleranz müssen bei vielen Nahrungsmitteln vorsichtig sein. Die Histaminunverträglichkeit kann durch eine vermehrte Zufuhr von Histamin oder durch einen Mangel des histaminabbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO) bedingt sein. Dadurch bleibt Histamin länger im Blut und kann Beschwerden verursachen, obwohl kein immunologischer Prozess beteiligt ist. Man spricht von pseudoallergischen Reaktionen mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Gesichtsrötung, verlegte und rinnende Nase, Niesreiz, Atembeschwerden bis zu Asthma bronchiale, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, Blutdruckabfall, Magen- und Darmbeschwerden, Nesselausschlag, Ekzeme sowie Neurodermitis.

Richtiges Verhalten in der Küche

Um bei histaminempfindlichen Personen eine Reaktion auszulösen, reichen oft schon sehr kleine Mengen bestimmter Nahrungsmittel aus. Daher ist es ganz besonders wichtig, sich aus den erlaubten Nahrungsmitteln einen abwechslungsreichen Speiseplan zusammenzustellen. Histamin ist hitze- und kältestabil und durch nichts zu zerstören, weder durch Einfrieren, Kochen, Backen oder Mikrowellenerhitzung. Statt Fertigprodukten, haltbar Gemachtem, länger Aufbewahrtem, mehrmals Aufgewärmtem oder Gereiftem sollte man Frisches und selbst Gekochtes essen. Tiefgekühltes ist nur dann erlaubt, wenn das Lebensmittel oder die Speise frisch und am besten schockgefroren wurde. Speisen dürfen nie bei Zimmertemperatur stehen gelassen werden, sondern müssen schnell in den Kühlschrank und zum Wärmen direkt aus dem Kühlschrank auf den Herd.
Ganz vorsichtig sollte man bei möglicherweise verdorbenen Lebensmitteln sein, die wahre Histaminbomben darstellen. Obwohl alkoholische Getränke im Vergleich zu Käse, Rohwürsten und belastetem Fisch teilweise recht geringe Histaminmengen aufweisen, lösen sie dennoch am häufigsten Beschwerden aus, da Alkohol die Durchlässigkeit der Darmwand erhöht und das histaminabbauende DAO hemmt. Außerdem wird er schnell aufgenommen und setzt Histamin aus den körpereigenen Zellen frei.

Ganz schlecht: Zusatzstoffe

Meiden sollten Betroffene unbedingt Glutamat (in Suppen, Saucen, Fertiggerichten, Fastfood, Chinaspeisen), Benzoesäure und Benzoate (Konservierungsstoff E210-213, in Mayonnaise, Fleisch- und Wurstsalat, Fruchtkonzentraten, Obst- und Gemüsekonserven, sauren Gurken), Farbstoffe (Tartrazin = Farbstoff in Gummibärchen), Sulfite (Schwefel in Wein), Nitrite (in Wurst)

Enthalten Probiotika Histamin?

Neben Lebensmitteln gibt es auch noch eine Reihe weniger bekannte Histaminauslöser, wozu auch Probiotika zählen. Wer das nicht weiß, kann es im Falle einer Einnahme doppelt schwer haben. Probiotika nimmt man meist, wenn man ohnehin schon krank ist und Antibiotika einnehmen muss. Hat man dann Reaktionen, führt man sie meist auf das Antibiotikum zurück und nicht auf das „harmlose“ Probiotikum.
Für Histaminintolerante ist es daher wichtig zu wissen, welches Präparat für sie sicher ist. Die Laktobazillen vom Stamm DDS-1 gehören jedenfalls zu den sicheren Probiotika für Histaminintolerante, wie überprüft und nachgewiesen wurde. Ihre Einnahme ist daher unbedenklich.
Verständlich wird die Histaminproblematik mancher Milchsäurebakterien, wenn man sich die Käseherstellung ansieht. Viele Käsesorten mit längerem Reifeprozess enthalten Histamin. Die Histamine entstehen während der Reifung und hängen ganz entscheidend von deren Dauer und den eingesetzten Bakterien ab. Die Bezeichnung des Bakterienstammes allein sagt noch nichts aus. Je nach Herkunft und Verwendung kann ein Stamm Histamin erzeugen oder nicht. Probiotika für Histaminintolerante müssen histaminfrei sein.

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